Furoshiki
Ein Furoshiki ist in Japan ein mehr oder weniger großes Tuch, das zum Verpacken von Geschenken, von Alltagsdingen, und vor allem als Tragebeutel verwendet wird.
Ich nenne es das Schweizer Messer unter den Tüchern.
Man kann es verwenden
- als Tragetasche geknotet für den Einkauf oder den Badeausflug,
- als Sonnenschutz für den Kinderwagen
- als Tischdecke fürs spontane Picknick,
- als Schultertuch, wenn’s mal etwas auffrischt
- als Geschenkverpackung
- als Tasche am Kinderwagen
- und noch Vieles mehr…
In den vergangenen Wochen bestand in meinem Atelier die Möglichkeit, unter dem Motto “Sticken im Sommer” ein solches Tuch mit einfachen Stichen zu schmücken. Selbstverständlich kann dieser zweistündige Workshop auch im Herbst, im Winter und im Frühling stattfinden!
Man kann ein Furoshiki stets dabei haben und im Handumdrehen eine geräumige Tasche daraus zaubern, und das geht so:
(Dieses Tutorial zeige ich anhand eines doppelseitig bedruckten japanischen Tuchs, um Vorder- und Rückseite besser unterscheiden zu können)
Zunächst das Tuch mit der Vorderseite (rote Seite) nach oben hinlegen. Diese ist später die Außenseite des Tragebeutels.
Das Tuch diagonal zusammenlegen. Die Außenseite liegt jetzt innen.
Erst den einen Zipfel mit einem einfachen Überhandknoten binden…
…dann den anderen Zipfel. Die überstehenden Enden sollten halbwegs gleich lang sein. Übrigens steuert man mit der Position der Knoten auch die fertige Größe des Beutels.
Das Tuch nun wenden – rot ist wieder draußen – und an den Knoten etwas ausformen.
Zum Schluss die letzten beiden offenen Zipfel mit einem knappen doppelten Knoten verbinden.
Jetzt kann ich gut folgendes Spiel spielen: ich knote meinen Furoshiki und packe ein:
- Badesachen
- Handtuch
- Sonnencreme
- Limonade
- Brot
- Tomaten
- Gurke
- Oliven
- was zum Lesen
…und radle zum nächsten Badesee
Vom Japanischen Ministerium für Umweltschutz gibt es eine übersichtliche schematische Anleitung zu verschiedenen Möglichkeiten, ein Furoshiki zu verwenden. Besonders liebe ich den “Wassermelonen-Tragebeutel”, dritte von links oben. Leider habe ich nicht so oft Gelegenheit, Wassermelonen zu kaufen…
Kurzum, es macht viel Spaß, Furoshiki zu gestalten, und es ist dazu noch ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz.